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Stressbewältigung und Lernmethoden bei einer 16-jährigen Schülerin

  • Autorenbild: Romy Müller
    Romy Müller
  • 27. März
  • 2 Min. Lesezeit

A., 16 Jahre, Schülerin eines Gymnasiums (2 Sitzungen á 60 Minuten)

A. ist eine 16-jährige Schülerin, die stark unter Leistungsdruck leidet, sowohl durch äußere Anforderungen als auch durch ihren eigenen hohen Ehrgeiz. Diese Überforderung zeigt sich nicht nur in geistigem Stress, sondern auch in körperlicher Erschöpfung und einem ständigen Gedankenchaos. Besonders zu Prüfungszeiten hat sie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und fällt in Stressphasen, die sie zunehmend belasten. Ihr Wunsch ist es, mehr Struktur zu haben und den kontinuierlichen Stress zu verringern.


In unseren Sitzungen haben wir als Hauptziele formuliert, dass A. mehr Struktur in ihren Alltag bringt und lernt, den permanenten Stress besser zu bewältigen. Dazu gehörte die Erarbeitung eines Lernplans mit Pausenstruktur, das Erlernen von Techniken zur Stressbewältigung und die Fokussierung auf einzelne Aufgaben, anstatt sich von einer Vielzahl von To-dos überwältigen zu lassen.


In der ersten Sitzung habe ich A. zunächst neugierig gemacht, indem ich den Flow-Kreislauf in unser Gespräch einbrachte.

Wir haben dann gemeinsam herausgefunden, wann ihr hoher eigener Anspruch entstanden ist. Ich stellte Fragen, die ihr halfen, zu reflektieren, welche Situationen, Menschen oder Gefühle diesen Druck begünstigt haben könnten. Dabei kamen wir auch auf die Bedeutung von Wörtern zu sprechen – wie etwa "ständig", „Stress“ und wie diese Worte ihre Wahrnehmung verstärken.

Im Laufe der Sitzung entwickelte sie zu Hause einen Lernplan mit klaren Zeitrahmen und Pausen, den wir dann in der zweiten Sitzung gemeinsam besprochen haben. Dies half ihr, eine Struktur zu entwickeln, die ihren Anforderungen gerecht wird, ohne sie zu überfordern.

Wir haben auch mit der Körperintelligenz gearbeitet und ihre Anzeichen von Stress analysiert. Es war spannend zu sehen, wie A. erkannte, wie ihr Körper auf Anspannung reagiert und wie sie das in ihre Lernroutine integrieren kann.


In der zweiten Sitzung führte ich A. in Achtsamkeitsübungen zur Beruhigung und Fokussierung ein. Diese Techniken, wie eine Atemmeditation und Power Positions, halfen ihr, sich in stressigen Situationen zu entspannen und ihre Konzentration gezielt zu steigern.


Am Ende der beiden Sitzungen war A. deutlich entspannter und konnte erkennen, dass ihre Nervosität in stressigen Momenten gesenkt war. Sie erkannte, dass sie ihre Konzentration aktiv beeinflussen kann, anstatt sich von äußeren Faktoren überrollen zu lassen. Ihre Struktur im Lernalltag hat sich verbessert, und sie achtet nun gezielt auf Pausen und Entspannung. Auch die bewusstere Wahrnehmung ihrer eigenen Körpersignale half ihr, rechtzeitig gegen Überforderung vorzugehen.


Ein zentraler Punkt, den A. mitnahm, war die Erkenntnis, dass nicht die Dauer des Lernens entscheidend ist, sondern die Qualität der Lernzeit. Diese Erkenntnis gab ihr nicht nur ein besseres Verständnis für ihre eigenen Lernprozesse, sondern auch ein Gefühl der Kontrolle über ihren Alltag. Sie war motiviert, weiter an ihrer Struktur zu arbeiten und die erlernten Techniken in ihren Alltag zu integrieren. Dennoch liegt es nun an ihr, diese neuen Routinen nachhaltig umzusetzen, da der Erfolg letztlich von ihrer eigenen Disziplin abhängt.

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