Wie Yoga Schüler*innen helfen kann, Stress zu bewältigen und Suchtverhalten vorzubeugen – Ein erfolgreiches Projekt.
- Romy Müller
- 24. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. März

Bericht über eine Projektwoche - Gesamtschule Jahrgang 10 (15-17 Jahre): „Yoga als Suchtprophylaxe“
Ziel der Woche war es, den Schülerinnen und Schülern gesunde Wege zur Bewältigung von Stress und zur Auseinandersetzung mit Gewohnheiten zu vermitteln, um ein besseres Bewusstsein für die eigenen Handlungen zu entwickeln und Suchtverhalten vorzubeugen.
In einer zunehmend hektischen Welt, in der nicht nur junge Menschen mit Druck konfrontiert sind, haben wir Yoga als Möglichkeit genutzt, Suchtprophylaxe und Stressbewältigung zu erarbeiten.
„Sucht“ – Was ist Yoga und wie kann es hilfreich sein bei der Suchtprävention?
Der erste Tag der Projektwoche begann mit einer sehr offenen Frage an die Schülerinnen: „Was ist Yoga für Dich?“ Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Antworten ausfielen und wie viele bereits eine Verbindung zu Entspannung und körperlicher Bewegung hatten. Doch ich wollte den Schüler*innen auch zeigen, dass Yoga viel mehr ist als das – es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Körper, Geist und Seele miteinander verbindet.
Wir begannen mit einer kurzen Meditation und einer Sonnengruß-Praxis, bei der die Jugendlichen ihre ersten Erfahrungen mit der körperlichen und geistigen Seite des Yoga machten. Sie spürten, wie sich eine beruhigende Verbindung zu sich selbst ausbreitete. Dabei wurde deutlich, wie Yoga den Raum schafft, den Kopf freizubekommen und sich selbst besser zu verstehen.
Im Anschluss reflektierten die Schüler*innen in Tandemarbeit über das Thema „Sucht“. Sie tauschten sich aus, was Sucht für sie bedeutet und wie sie das eigene Leben beeinflussen kann. Es entstand ein offener Austausch, bei dem nicht nur eigene, sondern auch miterlebte Erfahrungen geteilt wurden. Auf diese Weise näherten wir uns dem Thema des Projektes auf eine interaktive und sehr persönliche Art und Weise und die Jugendlichen begannen, die Verbindung zwischen körperlicher Bewegung und geistigem Wohlbefinden zu verstehen und konnten erste Erkenntnisse über Suchtverhalten und Prävention gewinnen.
„Stress“ – Yoga als Werkzeug zur Stressbewältigung.

Am zweiten Tag lag der Fokus auf dem Thema Stress. Nach einer Wiederholung der Sonnengrüße und einer Meditation, die den Fokus auf Stressabbau und Achtsamkeit legte, gab es eine sehr spannende Diskussion darüber, was die Schüler*innen stresst und wie sie mit diesem Stress umgehen. Besonders spannend war es, dass viele der Jugendlichen ihre eigenen Stressquellen sehr klar benennen konnten und bereit waren, darüber zu sprechen.
In einer ganz praktischen Übung „Kopfstand“ wollte ich die Komfortzone der Schüler*innen herausfordern - sie bewusst in eine Stresssituation bringen. Es war faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich sie auf die Herausforderung reagierten: Zwischen Unsicherheit und ein wenig Angst, Bedenken und Zweifel, aber auch Mut und Respekt, Teamwork und Flexibilität. Alle Schüler*innen erlebten, wie händelbar Stress sein kann und wie wichtig es ist, Herausforderungen anzunehmen und daran zu wachsen.
Am Tagesende reflektierten wir, wie wir Stress in unserem Alltag besser begegnen können. Es war schön zu sehen, wie die Schüler*innen konkrete Ideen entwickelten, wie sie Achtsamkeit und Strategien zur Stressbewältigung in ihrem täglichen Leben integrieren könnten.
„Gewohnheiten“ – Wie entstehen Gewohnheiten und wie komme ich aus negativen Mustern?

Am letzten Tag der Projektwoche ging es darum, wie Gewohnheiten entstehen und wie sie zu einem wichtigen Thema in Bezug auf Suchtprävention werden können. Zuerst gab es eine Meditation, die den Jugendlichen half, ihre Gedanken loszulassen und ihre eigenen Verhaltensmuster zu beobachten.
In der anschließenden Diskussion lernten die Schüler*innen, wie schnell sie sich in gewohnte Muster verfangen können, die nicht immer gesund sind. Sie überlegten gemeinsam, wie sie aus diesen Gewohnheiten herauskommen können, um gesündere Entscheidungen zu treffen. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Schülerinnen zunehmend das Bewusstsein für ihre eigenen Handlungen entwickelten.
Eine praktische Übung stärkte schließlich das Durchhaltevermögen, indem die Jugendlichen versuchten, eine neue Gewohnheit zu etablieren und zu beobachten, wie sie mit Hindernissen umgingen. Am Ende des Tages reflektierten sie, was sie über sich selbst und ihre eigenen Gewohnheiten gelernt hatten.
Fazit:

Diese Projektwoche war für mich als Yogalehrende und Coachin eine sehr bereichernde Erfahrung. Die Schüler*innen haben mit viel Offenheit und Interesse an den Übungen und Diskussionen teilgenommen. Lernen durch erlebter Bewegung und in einem sicheren Rahmen für offenen Austausch. Durch Yoga konnten sie nicht nur praktische Werkzeuge zur Stressbewältigung und Suchtprävention kennenlernen, sondern auch tiefere Erkenntnisse über sich selbst gewinnen.
Ich bin überzeugt, dass solche Projekte ein wichtiger Schritt sind, um junge Menschen zu einem gesünderen, achtsameren und bewussteren Leben zu führen. Sie haben nicht nur die Vorteile von Yoga in ihrem Körper erlebt, sondern auch gelernt, wie sie ihre Gedanken und Gewohnheiten positiv beeinflussen können.
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